Wissenswertes aus der JVA Koblenz
Informationen für Selbststeller
Wer sich zum Strafantritt selbst stellt, sollte gültige Ausweispapiere und die Ladung zum Strafantritt nicht vergessen.
Folgende Gegenstände und Sachen dürfen mitgebracht werden:
- Geld
- Bilder nahestehender Personen (jedoch keine Polaroid Fotos)
- Ehering, Armbanduhr und sonst. Schmuck (Wert nicht mehr als 250,- €)
- Arztunterlagen, dringend benötigte Medikamente
Alle weiteren Sachen wie z.B. Radiorecorder, Fernsehgeräte, Tauchsieder, Tischlampen dürfen nicht mitgebracht werden; diese dürfen nur mit Genehmigung der Anstalt bei einem ausgewählten Fachhändler, auf Kosten des Gefangenen gekauft werden. Die Anstalt stellt die wichtigsten Toilettenartikel zur Verfügung.
Wer genügend Geld mitbringt, kann wöchentlich beim Anstaltskaufmann zusätzlich Tabak- und Schreibwaren, Toilettenartikel, Zeitschriften u.v.m. erwerben.
Allgemeine Informationen zur JVA Koblenz
Die JVA Koblenz ist im Wesentlichen zuständig für den Vollzug von Untersuchungshaft an Männern und Frauen aus dem Landgerichtsbezirk Koblenz.
Die JVA Koblenz, die nicht als Gefängnis gebaut wurde, sondern die Räumlichkeiten einer ehemaligen Kaserne nutzt, liegt in Hanglage mitten in einem Wohngebiet. Hieraus und aus der Problematik der durchzuführenden Tätertrennungen resultiert auch die Notwendigkeit der an den Haftraumfenstern angebrachten Sichtblenden, die in dieser Form kein weiteres Mal im rheinland-pfälzischen Strafvollzug existieren. Eine weitere räumliche Ausdehnung des geschlossenen Vollzuges ist nicht möglich.
Der geschlossene Bereich des Männervollzuges umfasst 139 Haftplätze, die sich auf 6 Abteilungen verteilen. Der kleine Bereich des geschlossenen Frauenvollzuges umfasst 9 Haftplätze.
Es gibt eine kleine Arbeitshalle, Küche, Kammer, Wäscherei, Hauswerkstatt, eine Mediathek sowie eine Sanitätsabteilung und die Besucherräumlichkeiten im Bereich der Außenpforte.
Des Weiteren existiert neben einem relativ neuen Kleinspielfeld ein kleiner Sportraum.
Jeder Wohnbereich verfügt über einen Freizeitraum, in dem sich die Gefangenen zu vorgegebenen Zeiten zusammensetzen können.
Alle Bediensteten der JVA Koblenz sind darum bemüht, die Inhaftierungszeit für die Gefangenen sinnvoll zu gestalten und auch Angebote „außer der Reihe“ zu machen.
Auch zahlreiche ehrenamtliche Vollzugshelfer kommen regelmäßig, teilweise seit vielen Jahren, in die Anstalt und erweitern das Angebot.
Der Aufnahmeverlauf eines/einer Inhaftierten
Erwachsene männliche Untersuchungsgefangene, die der JVA Koblenz nach der Festnahme zugeführt werden und Erwachsene männliche Gefangene aus anderen Anstalten, die hierher überstellt werden, erhalten in der Regel einen Einzelhaftraum in der Zugangsabteilung.
Auf Wunsch d. Gefangenen oder wenn vollzugliche Belange es erfordern, ist auch eine Unterbringung im Gemeinschaftsraum möglich.
Hauptziel der Bediensteten der Zugangsabteilung ist es, Inhaftierte durch Gespräche und Hilfestellungen in den Tagesablauf der JVA Koblenz einzugliedern.
Auf Wunsch erhält jeder Zugang Briefpapier und die erforderlichen Antragsformulare, um sich im Bedarfsfall sofort mit Vertretern der Fachdienste u.a. in Verbindung zu setzen.
Mit den Gefangenen, die der Anstalt nach der Festnahme zugeführt wurden, führt d. Wohnbereichsbedienstete unmittelbar nach der Unterbringung das Erstgespräch. Dabei wird auch nach eventuell vorhandenen gesundheitlichen Problemen bzw. zu erwartenden Entzugserscheinungen durch übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum gefragt. Die medizinische Zugangsuntersuchung erfolgt ebenfalls sehr zeitnah.
In den ersten Tagen nach der Aufnahme in der JVA Koblenz findet auch das Erstgespräch mit der/dem zuständigen Mitarbeiter/in des Sozialen Dienstes und die Zugangskonferenz statt.
An der Zugangskonferenz nehmen d. Vollzugsabteilungsleiter/in, d. Abteilungsdienstleiter/in und d. Gefangene teil. Im Rahmen dieser Konferenz wird über den weiteren Vollzugsverlauf gesprochen und –soweit noch vorhanden- offene Fragen d. Gefangenen geklärt.
Über sämtliche Gespräche mit d. Gefangenen werden Vermerke bzw. Protokolle gefertigt.
Nach der Konferenz werden die männlichen Gefangenen von der Zugangsabteilung in einen anderen Wohnbereich verlegt.
Nach der Zugangskonferenz kann sich der Gefangene um Arbeit bemühen.